Kaiserin meines Lebens

Ich bin plötzlich mittendrin. Spüre nur noch die irren Ideen, die in mir toben, die mich antreiben, die meine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, in der ich nicht mehr anknüpfen kann an die reale Welt. Ein Geschehen, in dem ich mich langsam loslöse von den realen Menschen um mich herum, von den echten Dingen, die mich umgeben, von den existierenden Zusammenhängen um mich herum, von den Prozessen, die sich abspielen. Von all dem merke ich nichts. Ich habe nichts mehr unter Kontrolle.

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Flügelschlag

Nun duftet die Luft frisch würzig und trägt die hingewehten Rufe der schwarzen Vögel am Himmel in sich. Sie wissen am Horizont schon, wohin ihre Reise führt, auch wenn die Koordinaten schleichend verblassen. Allein eine einzige herrenlose Mücke zieht ihre verwirrten Bahnen …

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An der Küste

Als ich das Segelboot fand, war ich noch ganz neu in der Gegend. Die anderen Leute trugen weiße Kleider oder kobaltblaue Leinenhosen und ernteten Worte aus ihren Gärten, schmückten ihre Kaffeetafeln mit Narzissen und wunderten sich, dass der Mond noch nicht untergegangen war.

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Offene Frage

Ich war da. Ich war jetzt ganz da. Ich stand an dem Ort, an dem ich schon so oft gestanden hatte, am Rande der Stadt, vor dem Tor. Der Wind, der durch die Jahre flog, hatte mich an diesem Vormittag sanft berührt als ich meine Verrichtungen ausführte, wie ich es immer tat.

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Fenster der Nacht

Fräulein Frisch war eine Getriebene. Tagsüber hetzte sie durch die Welt, erledigte Dieses und Jenes, kümmerte sich um die Dinge, die getan werden mussten. Drückte Knöpfchen, führte Listen, hakte Punkte ab. Regulierte Abläufe, kontrollierte den Alltag, mühte sich ab. All das war nötig. Sie musste so leben, um alles zu schaffen. Alle lebten zu dieser Zeit so. …

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Stabsstelle Freiheit

Die Behörden hatten ihr ein Dokument geschickt. Schwarz auf weiß hatte man sie von allen Zwängen befreit. Ein Beamter in der Hauptstadt hatte sogar mit blauer Tinte unterschrieben. Dieses Schreiben hatte sie neben ihr Bett gehängt, damit sie diesen Umstand nicht aus den Augen verlor.
„Sehr geehrte Frau M.!
Wir haben ihren Antrag geprüft. Sie sind von nun an ein freier Mensch. Vergessen sie das nie! …

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Eine Frau steht auf

Sie ist aufgestanden. Einfach weggegangen. Raus in die Welt. Dorthin, wo die Dinge passieren. Wo Häuser brennen und Krankenhäuser in sich zusammenfallen. Wo zuerst mit Kalaschnikows geschossen wird. Und dann mit Fotoapparaten. Um das Grauen festzuhalten. Um später darüber richten zu können. In einer anderen Zeit.

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Laternenmusik

Mystify in der Luft. I see your face and I will survive. Du bist mein bester Freund with all the stars shining upon you. The misty streets are blue, wir gehen über diese Brücke in dieser dunklen Nacht, das Wasser ist hell. Es sind die Straßenlaternen…

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